Auftraggeber:
Evang. -Luth. Pfarramt Obernbreit
Standort:
Kirchgasse 14, 97342 Obernbreit
Typologie:
Pfarrkirche, Baudenkmal
Leistungsumfang:
Außensanierung: Planung und Durchführung, Leistungsphasen 1-9
Ausführungszeit:
2017-2021
Markant dominiert die denkmalgeschützte Kirche das Ortsbild von Obernbreit.
Bereits 1462 wurde ein Vorgängerbau erwähnt, welcher im 30jährigen Krieg zerstört wurde. Der heutige Kirchenbau wurde 1731 bis 1733 von dem marktgräflichen Baumeister Carl Friedrich von Zocha zusammen mit dem Landbauinspektor Johann David Steingruber aus Ansbach im Stil des Barock als schlichte Saalkirche mit hohen Fenstern errichtet.
Das historische Dachtragwerk der Kirche bildet ein Mansardwalmdach aus geflößtem Nadelholz mit vier bauzeitlichen Hängesprengwerken, welche die Lasten der Kirchendecke auf die Außenwände trugen. Der Kirchenraum wurde dabei in die Dachkonstruktion hineingeführt, so dass auf Traufhöhe keine Zugverbindung zur Aufnahme des Dachschubs möglich war. Über Streben und die erste Balkenlage auf mittlerer Höhe des Unterdachs wurde erfolglos versucht, diesen Missstand als eine Art hochgezogenes Zugband auszugleichen. Die Dachkonstruktion stütze sich stattdessen auf die Außenwände der Kirche, welche sich unter der Last im Laufe der Zeit stark nach außen verformten.
Die nachträglichen Verstärkungsmaßnahmen aus Anfang und Mitte des 20. Jh. durch Stahllaschen sowie zusätzlichen Druckhölzern und Auflagerknaggen an den Knotenpunkten trugen später zu einer erheblichen Verbesserung der Situation bei. Die statischen Mängel konnten dadurch jedoch nicht gänzlich beseitigt werden. Die Dachquerschnitte waren unter Berücksichtigung der nachgiebigen Wände weiterhin überlastet und Knotenpunkte in Bereichen konzentrierter Lasten ebenfalls nicht ausreichend dimensioniert.
Für die Planung einer dauerhaften Instandsetzung wurden mehrere Varianten untersucht. Favorisiert und umgesetzt wurde ein Subsidiärtragwerk, mit welchem die Dachkonstruktion endgültig stabilisiert und die Kirchenwände entlastet werden können.
Das Kirchendach sowie die Kirchendecke werden heute im Wesentlichen über vier zusätzliche Stahlfachwerkträger getragen. Die Stahlfachwerke überspannen dabei das Kirchenschiff von Traufwand zu Traufwand und ermöglichen es, die Lasten auf die Auswände der Kirche ohne zusätzliche Schubkräfte abzutragen.
Durch den Einbau der Stahlfachwerke konnte die Bausubstanz komplett erhalten und durch nur geringste Eingriffe in den Bestand weitestgehend geschont werden. Die Tragstruktur ist nun wieder klar gegliedert und alle Bauphasen weiterhin eindeutig ablesbar.
Die Planung der Fachwerkbinder war vor allem hinsichtlich des Einbaus in der teils stark verformten Dachstruktur eine Herausforderung.
YouTube Video zur aktuell laufenden Außensanierung der Kirche St. Burkard in Obernbreit
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